Bereits um 5:30 mussten Änn & Fränn am Flughafen antreten. Entsprechend verkürzte sich ihre nächtliche Ruhe- und Erholungsphase. Die frühsportliche Gymnastik fiel aus. Zum Glück bekamen wir eine Frühstückbox von der Rezeption zum Mitnehmen überreicht. Wir freuten uns schon auf unser Marmeladenbrot. Diesmal hatte das Hotel einen Spartrick angewandt und servierte unser Weißbrot mit Butter und Zucker als Marmeladenersatz. In der weichen Butter knirschte der Zucker bei jedem Bissen etwas. Es gab ein merkwürdiges Kaugefühl. Ein liebevoll und perfekt zubereitetes hartgekochtes Ei wertete das minimale Frühstücksmahl dann wieder auf. Am neugebauten Flughafen von Yangon ging alles entspannt ab. Wir genehmigten uns erst einmal einen Kaffee, schrieben Blog und gingen dann zum Schalter von FMI Air.
Die freundliche junge Dame füllte unsere Bordkarten mit der Hand aus, dabei wand sie ihre schönste Schönschrift an. Jeder Grundschullehrer hätte sich gefreut. Der Flughafen war sehr übersichtlich aufgebaut, so schlenderten wir gemütlich zum Gate und warteten gespannt auf unseren Flieger. Flug ND 601 nach Inle-See mit Zwischenhalt in Bagan war zum Start bereit. Statt Fußweg oder Bus brachte man uns mit dem privaten Taxi zum Jet. Es handelte sich um ein sehr kleines Flugzeug (ATR 72) mit Propellern, gerade mal 74 Menschen fanden dort Platz. Änn rutschte das Herz in die Hose als sie unser Flugzeug sah.
Mit so einer kleinen Maschine war bisher keiner von uns gereist. Seine eigene kleine Treppe hatte die putzige Flugmaschine dabei, die sie während des Fluges einfach einklappte. Änn & Fränn sprengten den Altersdurchschnitt der Passagiere von 65 plus. Änns anfängliche Angst war völlig unbegründet, denn der Flug gestaltete sich zu einen der komfortabelsten in unserer Reisegeschichte. Wir hatten Beinfreiheit, bekamen Tee, Kaffee und Snacks gereicht. Nach einer guten Stunde Flug landeten wir am Flughafen Bagan. Für uns wurde es Zeit auszusteigen. Die anderen Passagiere flogen direkt weiter nach Inle-See. Genauso putzig wie der Flieger war auch der Flughafen in Bagan. Dort wurden uns die Rucksäcke noch persönlich vom Flughafenpersonal überreicht.
Die Unterkunft in Neu-Bagan gehörte bis jetzt zu unseren luxuriösesten Behausungen. Zwar wechselten wir erneut nach Ankunft den Raum, wegen einer lauten Baustelle, aber der Zimmerwechsel störte uns nicht weiter. Bei unserer ersten Erkundungsrunde zur frühen Mittagzeit checkten wir zunächst die Preise für die Tempeltouren, E-Bikes und für die Ballonfahrt. Zusätzlich suchten wir dringend einen ATM, denn die Hotelrechnung konnte nicht per Kreditkarte bezahlt werden. Die ausgekundschafteten Straßenpreise verglichen wir mit denen des Hotels und siehe da Änn und Fränn witterten ein Schnäppchen. Die Premium Ballonfahrt gab es hier für unfassbare 390 Dollar pro Person, statt der üblichen 450 Dollar. Wir schlugen sofort zu und beauftragten den wortkargen Mann hinter der Rezeption. Leider waren alle Premium Ballons für die nächsten drei Wochen im Vorfeld ausverkauft. Wir begnügten uns mit dem Standard Ballon für 340 Dollar je Änn oder Fränn. Drei Tage mussten wir uns noch bis zu diesem Highlight gedulden. In Vorfreude auf dieses Ereignis buchten wir uns für den morgigen Tag noch schnell einen Fahrer und einen Guide, die uns den ganzen Tag Bagans wichtigste Tempel zeigen sollten. Die beiden kosteten uns 87.300 Kyat, das sind umgerechnet etwa 52 Euro für zwei Personen. Wir mussten erneut einen ATM aufsuchen, um die Rechnungen begleichen zu können. Witzigerweise funktionierte in Bagan nur jeder zweite Geldautomat. Bei der Masse an Scheinen, die man abholen musste, aber kein Wunder.
Während wir einen funktionstüchtigen ATM suchten, kamen wir an einem kleinen Ladengeschäft vorbei, das Lackkunst oder wie die lokalen Leute hier sagen „Lacquerware“ anbot. „Lackwear“ wie wir immer verstanden, kannten wir von zu Hause aus Schöneberg, jedoch ist das eine ganz andere Geschichte. Schnell verliebten wir uns in die bezaubernden Schüsseln und Becher. Der hohe Preis schreckte uns vorerst ab, wir nahmen uns vor zunächst zu recherchieren und die Preise abzuchecken.
An einer Ecke bereitete eine gemütliche kräftige asiatische Frau an einer Feuerstelle lauter frittierte Köstlichkeiten vor. Unser Interesse weckte dieser Anblick sofort. Zunächst beobachteten wir das Geschehen, bis uns ein freundlicher junger Mann für 500 Kyat (31 Cent) eine Auswahl der angebotenen Speisen besorgte. Es schmeckte fantastisch und wir genossen diesen Zwischensnack sehr.
Bevor die Uhr Abendessenzeit schlug, gönnten wir uns eine traditionelle burmesiche Ganzkörpermassage. Am Nachmittag handelten wir ein günstiges Angebot für eben diese heraus. Etwas zögerlich betraten wir die Massageeinrichtung. Die beiden Damen führten uns in einen speziellen Raum, mit drei Bettgestellen, die mit bunten Decken belegt waren. Eine Art Schlafanzug sollten wir uns für die Massage anziehen. Uns unserer Sachen zu entledigen, kam uns erst etwas seltsam vor. Wir taten es dann aber trotzdem. Die Massage war herrlich entspannd, die fleißigen Masseurinnen drückten und kneteten uns kräftig durch. Zusätzlich bogen und zogen sie uns in alle Richtungen. Nach der Massage waren wir herrlich zurechtgerückt und fühlten uns pudelwohl.
So konnten wir unser Abendessen bestens präpariert antreten. Nicht unweit vom Hotel ließen wir uns bei einem Thai nieder, der neben Essen auch Geschnitztes, Guides und traditionelle Puppen mit Schnüren, auch Marionetten genannt, anbot. Bei dem Essen machten wir zum ersten Mal einen Griff ins Klo. Das von uns bestellte Essen, ein vegetarisches Curry, war mehr Milchreis mit gedünstetem Gemüse als ein typisches Currygericht. Änn & Fränn gingen enttäuscht zu Bett.
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Ein „Miniflugzeug“ ich glaub da hätten mich keine zehn Pferde reinbekommen… das wackelt doch extrem oder ? Ihr habt es sogar genossen. Die Schlafanzüge stehen euch super 😃
Ich wünsche euch eine zauberhafte Zeit und drücke die Daumen, dass der ATM euch ab jetzt nicht mehr im Stich lässt. Freue mich auf weitere Abenteuer von euch, seit lieb gegrüßt
Schlimmer als es aussieht. Total ruhiger Flug, sehr angenehm. Die Schlafanzüge waren etwas merkwürdig anzusehen aber mega bequem. Danke für die Wünsche die nächsten ATMs haben bis jetzt alle funktioniert. Grüße nach Falkensee, bis zum nächsten Stammtisch
Nabend oder bei euch gute Nacht! Klingt alles wieder spannend, mit der AT 72 bin ich schon öfter geflogen und es macht echt Spaß, da ist das fliegen anders als in den großen Maschinen. Die Massage klingt nach klassischer Thaimassage, sone art Karateanzug und dann geht das gebiege und geschlage los. Anders aber auch schön, ich mag es und wenn ich massiert wurde spürte ich jeden Knochen und Muskel.
Ich hoffe das Internet geht weiter schnell und zügig, denn ich bin gespannt wie ihr das Problem gelöst habt mit dem Bad aus „ Glas“.
Bis dann und weiter so eure treue Leserin Diana. PS freue mich das ihr immer fleißig antwortet auf meine Kommentare
Die Geschichte gehen uns auf jeden Fall nicht aus. War eine klassische Thaimassage wobei ich gerne den Unterschied zur burmesischen wissen würde. Die nächste gingt es dann wieder in Thailand. Viele Grüße aus aktuell Mandalay und Danke für deine Kommentare!
Da bin ich ja mal gespannt welche lackwear es nach Hause schafft! 😀
Schüsseln und ein Teller.