Muay Thai Kampf meets Natur: Ein unvergessliches Kajak-Abenteuer

Muay Thai Kampf im Stadion von Thongsala

Nach den Besichtigungen der Tempel und einem Kochkurs stand nun ein sportlicher Ausflug auf dem Plan. Leider hatte Fränn mit Magenkrämpfen zu kämpfen und litt eine Nacht lang unter starken Schmerzen. Deshalb musste der Ausflug vorerst verschoben werden und wir nutzten die Zeit, um uns am Meer und Pool auszuruhen, was bisher aufgrund der vielen Erkundungen auf der Insel zu kurz gekommen war. Gegen Mittag ging es Fränn schon etwas besser, dank Kohletabletten, Iberogast und Wassermelone. Ihr größter Wunsch war es, am Abend einen Muay Thai Kampf im Stadion anzusehen, ob sie bis dahin wieder fit genug sein würde, war jedoch ungewiss und Mariana hatte starke Bedenken. Nach dem Mittag machten sie einen kleinen Spaziergang am Meer entlang und waren wie so oft erschüttert von dem vielen Müll, der aus dem offenen Meer in die Bucht gespült wurde – ein trauriger Anblick.

Gegen Abend zwickte Fränn erneut der Magen, aber diesmal aus Hunger, der spontane Wunsch nach einer Pizza wurde laut. Also suchten wir über Google nach Pizza Läden auf der Insel und stießen auf „Locco’s PizzaBar“ mit 4,6 Sternen – perfekt. Wir schnappten uns unseren Roller und fuhren hin, bestellten zwei Pizzen, eine Cola und einen Kombucha. Nach einigen Minuten kam die Pizza, die uns sehr gut schmeckte. Wir stellten fest, dass dies der erste Besuch in einem richtigen Restaurant in zwei Wochen war – nicht nur in einer Garküche. Die Pizza und die Cola wirkten wie ein Wundermittel für Fränn’s Magenbeschwerden und wir konnten wie geplant ins Stadion nach Thonsala fahren. Als wir kurz nach acht Uhr ankamen, war noch nicht viel los. Vor dem Eingang saßen zwei Personen, um den Eintritt zu kassieren. Mariana schmunzelte und konnte es nicht glauben, dass das Stadion noch voll werden würde. Da wir noch Zeit hatten, beschlossen wir einen kleinen Spaziergang in der Gegend zu machen. Als wir um 20:35 Uhr zurückkamen, konnten wir unseren Augen kaum trauen – das Stadion war plötzlich voll und viele Plätze waren bereits besetzt.

Wir kauften für 800 Baht (21,57 Euro) pro Person zwei Tickets und betraten das Stadion, welches letztendlich nur eine kleine Wellblechhalle war. Wir suchten uns einen Platz auf dem Holzlatten-Rang und begannen das Geschehen zu bestaunen, wobei wir die amüsante Mischung der Zuschauer bewunderten. Überall roch es nach Tigerbalsam in der Halle. Direkt hinter der Tribüne wurden die Kämpfer massiert und mit dem Balsam eingerieben – zumindest roch es so. Wir schauten durch die Ritzen an der Tribüne hindurch und waren fasziniert, wie die Trainer ihre Kämpfer massierten. Sie drückten mit vollem Einsatz in die untere Magengegend, allein vom Anblick wurde uns schon ganz anders. Gegen 21:15 Uhr war es endlich so weit und der erste Kampf begann. Die Kämpfer betraten den Ring und führten eine Art Kampftanz auf, bis die Glocke läutete und die erste Runde begann.

Das Publikum konnte auf die Kämpfer wetten, entweder auf Blau oder Rot. Immer mehr Zuschauer strömten in das Stadion und es gab keinen freien Platz mehr. Hände, Füße und der gesamte Körper der Kämpfer waren im Einsatz, und wir wussten nicht, ob wir hinschauen oder wegsehen sollten, denn allein der Anblick tat schon weh. Die allgemeine Stimmung im Stadion war großartig: Kinder, Jugendliche und ältere Menschen applaudierten den Kämpfern und hatten offensichtlich Spaß an dem Schauspiel. Insgesamt gab es an diesem Abend sechs Kämpfe mit jeweils fünf Runden, wobei ein Kampf vorzeitig beendet wurde.

Gegen 23:45 Uhr war dann Schluss und alle strömten gut gelaunt aus dem Stadion. Wir schwangen uns auf unseren Roller und fuhren durch die dunkle Nacht zurück zur Unterkunft. Ein Erlebnis, das man mal gesehen haben sollte, denn Muay Thai ist in Thailand Nationalsport und vergleichbar mit Fußball in Deutschland.

Die Zusammenfassung

  1. Das hat uns besonders gut gefallen: Ein Tag mal nichts machen
  2. Zum Essen gab es: Ein Restaurantbesuch mit Pizza zur Abwechslung
  3. Der Höhepunkt des Tages war: Muay Thai Kampf im Stadion 
  4. Unser Geheimtipp: Rieseneiskugel essen bei Ben’s am Salad Hut Beach 

Die Kajak Mülltour

Wir hatten zum Glück keine Albträume von dem Kampf. Am nächsten Morgen ging es auswärts essen zu What’s cup! einem hippen Kaffeespot mit LGBTQ-Flagge und einem reichhaltigen Angebot an Frühstücksleckereien. Der traumhafte Ausblick auf das Meer rundete das Erlebnis ab.

Gesättigt ging es nach dem kurzen Abstecher an den Strand Salad Hut, den wir uns anschauen wollten. Auch hier lag wieder überall Müll, der aus dem Meer angespült wurde. Wir liefen den Strand hoch und runter und setzten uns schließlich in den Sand, um auf das Meer zu schauen und die Wellen zu beobachten, wie sie zum Strand rollten und sich dann wieder zurückzogen – unsere tägliche Meditation.

Als wir irgendwann genug hatten, ging es zurück zur Unterkunft am Salad Beach. Marianas Wunsch war es, Kajak zu fahren. Am Strand konnte man für 100 Baht ein Kajak mieten. Unser Plan war, die Bucht vom Wasser aus zu erkunden. Doch schnell änderten wir unsere Pläne, da wir wie im Slalom zwischen alten Feuerzeugen, Plastiktüten, Badelatschen, alten Plastikdeckeln und Kinderspielzeug fahren mussten.

Alles schwamm auf dem Meer umher und der Anblick machte uns sehr traurig. Also änderten wir unseren Plan und begannen damit, den Müll aufzusammeln und ihn in unserem Kajak zu sammeln.

Unsere Mission lautete, innerhalb einer halben Stunde so viel Plastik wie möglich aus dem Meer zu fischen, und wir wurden fündig. Das Boot füllte sich schnell. Zum Abschluss konnte Fränn kaum glauben, als sie eine Nestle-Tüte aus dem Wasser fischte, in der drei Fische und ein lebender Krebs gefangen waren. Schnell ließen wir die armen Tiere frei und zogen das Kajak aus dem Wasser.

Wir dachten uns, dass wenn jeder Tourist während seiner Reise nur zwei Tüten Plastik am Strand sammeln würde, das einen großen Unterschied machen könnte. Leider waren wir die einzigen, die das taten und wurden eher komisch angesehen. Obwohl es sich wie eine unlösbare Aufgabe anfühlen mag, kann jeder von uns dazu beitragen. Nachdenklich kehrten wir in unser Zimmer zurück, um unseren Blog zu schreiben und uns fertig zu machen.
Gegen 18 Uhr gingen wir zur Massage und danach zum Abendessen auf den UNIQORNS Mama Market, einem kleinen Food-Court, auf dem man verschiedene Gerichte genießen kann. Fränn bestellte ein veganes Baguette und Mariana eine Gemüse-Thaipfanne.

Danach fuhren wir zum Zen Beach, wo leider nicht mehr viel los war. Es war verrückt, wie früh hier alles schließt. Wir genossen einen Fruchtshake mit Ingwer und ließen den letzten Abend in unserer Unterkunft ausklingen, bevor es am nächsten Tag weiterging.

Die Zusammenfassung

  1. Das hat uns besonders gut gefallen: Die Aussicht aus unserem Zimmer
  2. Zum Essen gab es: Pizza und noch mehr 
  3. Der Höhepunkt des Tages war: Muay Thai Kampf im Stadion 
  4. Unser Geheimtipp: Plastik Kajak Tour und selbst aktiv werden 

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