Digital Detox und die abenteuerliche Wanderung von Fränn


Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück mit dem Digital Detox los. Schon am Vortag fragten wir uns, ob wir es schaffen und wie stark uns unser Handy fehlen würde. Wir betrieben Vorsichtsmaßnahmen und räumten unsere Startbildschirme vom Handy leer. Alles aus dem sichtbaren Bereich und in Ordnern, alle Push-Meldungen deaktiviert. Das Handy diente nur noch als Fotoapparat, um die Eindrücke für unsere geliebten Leser festzuhalten.

Frisch gestärkt ging es nach dem reichhaltigen Frühstück an den Strand, diesmal suchten wir uns eine neue Bucht in der Natur. Wie schauten auf verlassene Gebäude und lauschten den Wellen. Nur kurze Zeit später ließen Fränn die vielen leerstehenden Gebäude keine Ruhe, sie wollte nur kurz einen Blick auf die andere Seite werfen und wanderte los. Mariana blieb an Ort und Stelle und las das nächste Buch. Fränn lief und lief und ging immer weiter dabei vergas sie komplett Zeit und Ort und Mariana fing sich an einen Kopf zu machen. Natürlich ging Fränn ohne Handy los und verlor sich komplett in Gedanken. Leer stehende Gebäude hatten es ihr schon seit vielen Jahren angetan, urbexen (für alle Unwissenden: Urban Exploring) war ein großes Hobby von ihr wo sie mit ihrem jahrelangen Freund Daffy das ein oder andere Fotoalbum mit Motiven füllen könnte. Als sie dann noch einen unheimlich aussehenden Schacht im Berg fand, spielten ihre Gedanken komplett verrückt. Was sich hier mal abgespielt hatte. Leider musste die Fotoausrüstung diesmal zu Hause bleiben, eine Vorsichtsmaßnahme, um sich auf den Entspannungsurlaub einzulassen und ohne Taschenlampe war die Erkundung auch keine gute Option. Die Sonne brannte immer heißer und der Weg war fast zu Ende, okay okay vielleicht sollte sie doch schnell wieder zurück, wer weiß was sich nach dem Weg noch für ein Abenteuer verbirgt? Zurück am Camp angekommen konnte Fränn den ängstlichen Gesichtsausdruck von Mariana sofort deuten – scheinbar war sie doch etwas länger weg geblieben als geplant. Ruhig und mit schlechtem Gewissen setzte sie sich auf die Decke und las ein Buch. Lesen – schwimmen und die Natur beobachten waren unsere Tagesinhalte.

 


Auf dem Nachhauseweg gab es einen Eiscafé in unserer Stammbar „Kokolo“ wo wir wieder freundlich empfangen wurden. Diesmal bezahlten wir auch nur noch 30 kn (umgerechnet 4,10 €). Es war Sonntag, kein WLAN und somit auch kein Tatort. Wir kochten uns Nudeln mit Zucchini und aßen diese auf unserem Balkon mit dem tollen Ausblick aufs Mittelmeer. Danach hieß es wieder lesen und einfach mal nichts tun. Die Challenge hatten wir ohne große Anstrengung bestanden, dass Handy fehlte keine Sekunde.

 


Frisch ausgeschlafen fing die neue Woche bei uns genauso ruhig an wie die alte endete. Es war Montag und wir entschlossen den heutigen Tag auch wieder mit nichts tun zu verbringen, ein komplett neues Gefühl auf Reisen was Fränn so noch nicht kannte. Jeden Tag ein Abenteuer, jeden Tag eine neue Geschichte doch diesmal war es eine Challenge auch mal anders zu reisen und sich auf den Unterschied einzulassen. Ein ruhiges Plätzchen gesucht und ab ins Wasser. Seeigel und die Unterwasserwelt von Pezba erforschen. Fränn fischte ein paar Seeigelskelete aus dem Wasser die wir gründlich zusammen untersuchten und fragten uns, wie sich der Seeigel wohl fortpflanzt und was sein Geschlecht ist. Ohne Internet konnten wir diese Fragen an Ort uns Stelle nicht beantworten, aber gut scheinbar gibt es auch wichtigere Dinge im Leben und wir konnten ja zu einem späteren Zeitpunkt die Seeigelthematik recherchieren. Leider hatten beide große Angst vor den dunklen Bereichen im Meer und somit blieb es bei den beiden Seeigeln am heutigen Tag.

 


Der Himmel bedeckte sich und es ging wieder Richtung Unterkunft. Da es weit und breit kein ATM gab und wir Morgen die Unterkunft bar bezahlen mussten blieb uns nichts anderes übrig als nach Ubli zum Hafenzu laufen. Immer am Wasser entlang liefen wir ca. 3 Kilometer bis wir endlich den Hafen erreichten, hier befand sich der einzige ATM weit und breit. Mariana ergriff die Chance und probierte die Kreditkarte in den Schlitz zu stecken, komisch es ging nicht, aber der ATM zeigte keine sonstigen Meldungen an. Fränn hingegen kannte das ATM Problem schon, keine Reise ohne irgendein Problem mit einem ATM. Was würde es wohl diesmal sein? Kein Geld war auf der Insel keine gute Option. Nicht unweit des Automaten saß ein alter Mann mit einem Bier der unser Treiben beobachtete und sprach uns an. Er hatte es schon vor Stunden probiert und hatte kein Glück. Er musste sich extra ein Taxi bestellen, um bis nach Lastovo zum nächstmöglichen ATM zu fahren. Kann doch nicht sein dachte sich Mariana und fragte im Café am Hafen nach dem Automaten. Da alle scheinbar nur Bargeld auf der Insel annehmen sollte es doch eine Lösung geben. Der junge Mann vom Café begleitete uns und zeigte uns den Trick. Dieser Lösungsansatz kannten wir bis jetzt auch noch nicht. Einfach die Kreditkarte falsch rum in den Schlitz stecken und wie durch ein Wunder ging es. Wir bekamen Geld und konnten unsere Schulden begleichen. Nochmal Glück gehabt. 🙂

 


Am Abend freuten wir uns schon sehnlich auf unser bestelltes Abendmahl als krönenden Abschluss ein „Dinner für two“. Als Vorspeise gab es Tintenfischsalat, Nudeln mit frischem Thunfisch, Basilikum aus dem Garten und als Hauptgang frischen Fisch vom Grill dazu wurde regionaler Wein gereicht und ein Nachtisch durfte natürlich auch nicht fehlen – Schokoladeneistorte. Leider wurden wir von den Mücken so extrem zerstochen das wir das Dinner fluchtartig und in Marathon Tempo verließen. Schnell noch unsere treuen Rucksäcke für die morgige Reise vorbereitet und ab ins Bett. Morgen geht es mit der Fähre zur nächsten Insel nach Vela Luka auf Kocula zum Yoga Retreat, auf das wir uns schon seit Wochen freuten und immer wieder an unsere wunderschöne Postkarte mit dem Foto von der einsamen Bucht denken mussten. Vielleicht finden wir das Motiv der Karte, die uns unseren Weg ans Mittelmeer aufzeigte.

 

Hat dir unser Beitrag gefallen?
Teile oder kommentiere ihn!

 

2 Gedanken zu „Digital Detox und die abenteuerliche Wanderung von Fränn

  1. Das klingt doch alles sehr entspannt. Mal ganz in Ruhe durch den Tag gleiten tut euch sicher auch gut. Wir haben im letzten Urlaub auch nur relaxt, es war komisch, fast schon mit einem schlechten Gewissen behaftet. Aber gut, so kann man für sich entscheiden welche Form von Urlaub einem guttut. Also genießt es, denn die nächsten Monate werden sicher wieder anstrengend.
    Einen schönen entspannten Tag eure treue Leserin.

    1. Zwar ruhig aber dafür sehr sportlich. Jeden Tag um 7 Uhr aufstehen und um 7:30 Uhr vor dem Frühstück auf die Yoga Matte kann auch ganz schön fordernd sein. Am Abend dann nochmal 1,5 Stunden da kommt man fast zu nichts anderes mehr somit bleibt das schlechte Gewissen aus. 🙂

Schreibe einen Kommentar