Zurück in den Osten der Insel
Heute war wieder Abreisetag! Ein letzter Blick von unserer traumhaften Unterkunft auf dem Hügel im Norden. Ein letztes Frühstück mit einem traumhaften Blick auf die Bucht, bevor es wieder in den Osten der Insel zurückging, wo unsere Reise auf Koh Phangan begann.
Nach dem Frühstück ging es mit dem Minibus vom Hotel zum Hafen, ein paar andere Gäste abliefern und dann zur neuen Unterkunft, die sich nur wenige Meter von der allerersten entfernt befand.
An der Rezeption der neuen Unterkunft wurden wir von einem weißen älteren Mann etwas rau begrüßt, so ganz anders als in den anderen Unterkünften.
Als der Mann vor uns dann auch noch Deutsch sprach, war Fränn verunsichert und fragte ihn: „Deutsch?“ Der Herr antwortete rau: „Ja“. Hätte Fränn richtig hingeschaut, dann wäre ihr aufgefallen, dass hier überall kleine Hinweise waren, die auf Köln hindeuteten. Die Unterkunft wird nämlich von zwei deutschen: Dagi und Dirk geführt. Beide haben das Resort vor zwei Jahren in der Corona-Hochphase hier übernommen und waren kurz davor sich in Deutschland abzumelden. Wir bewunderten ihren Mut und fragten uns, ob das auch für uns etwas sein könnte. Arbeiten unter Palmen. Aber nein, als UX-Designerin und Researcherin würden wir hier wahrscheinlich nicht unbedingt gebraucht werden, außer wir würden remote für Kunden im Ausland arbeiten, aber das wollen wir auf Dauer auch nicht, dafür liebten wir Berlin zu sehr.
Da wir noch Zeit hatten, bevor wir unseren Bungalow beziehen konnten, genehmigten wir uns einen Tee und lauschten den Gesprächen der vielen deutschen Gäste hier. Irgendwann konnten wir es nicht mehr hören, das ewig gleiche Thema „in Deutschland ist alles schlecht“. Wir waren froh als der Bungalow fertig war und wir in unser neues Heim mit Meerblick einziehen konnten.
Der Bungalow war klein und gemütlich eingerichtet, der perfekte Ort um von der Insel Abschied zu nehmen. Vor dem Bungalow hing wieder eine Hängematte, auf, der sich Fränn erst einmal bequem machte. Wir wollten hier nicht mehr weg.
Wir verbrachten den Tag in der Anlage und genossen den Blick auf das Meer. Ein perfekter Sonnenuntergang rundete den Tag ab.
Nach dem Sonnenuntergang beschlossen wir, zu den beiden Massagefrauen an der Hauptstraße vom Anfang der Reise zurückzukehren, mit denen wir uns so nett verstanden hatten, obwohl wir uns sprachlich nicht austauschen konnten. Wir liefen zum 7-Eleven an der Straße und als wir gegenüber dem kleinen, unscheinbaren Salon ankamen, bemerkten wir, dass etwas anders war. Wir wunderten uns kurz darüber, dass die Gehwege an diesem Stück neu gemacht wurden. Fränn lief, ohne genau hinzusehen Richtung Salon und trat versehentlich in den frischen Beton und verewigte sich so mit ihrem Fußabdruck. Sofort kamen ein paar Frauen und sperrten den Weg ab. Leider war der Salon aufgrund der Bauarbeiten heute Abend geschlossen. Plan Änderung! Wir entschieden uns, in der Nähe eine kleine Garküche aufzusuchen und etwas zu essen. In der Garküche nutzten wir den Google Übersetzer, um die Tuben und Flaschen auf dem Tisch zu identifizieren.
Gesättigt ging es nach dem Abendessen zur Unterkunft zurück, wo wir den Abend am Strand ausklingen ließen und früh ins Bett gingen.
Die dritte Rollertour
Aufstehen, frühstücken und dann nicht ins Meer springen, sondern Roller ausleihen zur letzten Erkundungstour. Fränn hatte noch viel vor, sie wollte unbedingt den Strand von Had Rin bei Tag sehen. Sie fragte sich, ob es dort immer so voll ist wie zur Fullmoon Party Nacht und ob der Strand durch die Party verschmutzt ist. Außerdem wollte sie noch einen Termin beim Muay Thai Studio für den nächsten Morgen vereinbaren, zum Sonnenuntergang an den Zen Beach fahren und danach dann noch zur Massage, denn der Beton sollte mittlerweile getrocknet sein.
Es ging mit dem Roller die steilen Straßen rauf und runter Richtung Haad Rin. Nichts für Fahranfänger, aber Mariana war inzwischen so geübt, dass sie nicht lange überlegen musste und einfach losfuhr. In Haad Rin angekommen, waren wir überrascht, wie leer es hier war, obwohl es auf der Insel viele Menschen gab.
Unser erstes Ziel war der Strand mit dem „I LOVE KOH PHANGAN“ Schriftzug, wo wir unbedingt ein klassisches Tourifoto als Erinnerung schießen mussten. Das Wasser war türkis, klar und der Strand sehr sauber.
Rechts und links des Strandes befanden sich Felsen, die den Traumstrand perfekt machten. Wir genossen die ruhige Atmosphäre und schlenderten die Gassen hoch und runter, es war nicht viel los.
Nach nur wenigen Metern Spaziergang rebellierte Fränn’s Magen schon wieder. Es musste ihre Wundermedizin her, eine eiskalte Cola, damit sich der Magen schnell beruhigte. Nach der kurzen Zwangspause ging es mit dem Roller weiter zum Haad Rin Viewpoint (South). Der Viewpoint stand eigentlich gar nicht auf unserer Liste, aber durch den kurzen Stopp hatten wir ihn bei Google Maps entdeckt und Mariana willigte sofort ein bei dem Vorschlag, denn mittlerweile war ihr kein Ziel zu hoch oder zu weit. Also fuhren wir zum Viewpoint hoch, liefen die letzten Meter zum Aussichtspunkt und genossen den Ausblick auf das Meer und den Strand.
Danach ging es von Haad Rin wieder den Hügel hinauf Richtung Thong Sala. Mitten auf dem Weg kam Fränn auf die Idee am Oxa Beach anzuhalten. Sie wollte sich den Club im Hellen anschauen, wenn es schon bei Nacht nicht funktionierte, dann war jetzt die Chance. Wir hielten links oben an der Straße an und liefen den kleinen Weg bis zum Eingang hinunter.
Ohne Anstehen ging es direkt zum Meer hinunter, denn der Club war geschlossen. Der Oxa Club befindet sich direkt am Meer und ist von Felsen umgeben. Die Location erinnerte uns an die Bar25 in Berlin, nur mit Palmen und Felsen im Meer, aber sonst war er ähnlich. Von Januar bis April kann man hier DJs aus der Bar25 antreffen, die dem kalten Winter den Rücken kehren und hier überwintern. Aktuell waren gerade wieder viele auf der Insel, um dem kalten Winter den Rücken zu kehren.
Wer hier feiern möchte, muss eins beachten, der Club hat nur einmal in der Woche geöffnet, am Donnerstag. Leider hatten wir auf unserer Reise bisher kein Glück gehabt, zu dieser Zeit in der Nähe zu sein. Da Fränn bereits viele Partys in der Bar25 in der Vergangenheit erlebt hatte, konnte sie es verkraften, nicht dabei zu sein, und es war nicht allzu tragisch für sie. Auch hieß, schossen wir wieder ein Erinnerungsfoto und gingen zurück Richtung Eingang.
Wir waren froh, dass wir nicht betrunken waren, denn der Weg ist nicht einfach zu bewältigen, ganz schön steil, wenn man zur Straße zurück möchte.
Am Roller angekommen machten wir uns auf den Weg zur Martial Arts Academy, einer Muay Thai Schule, um einen Termin für Fränn zu vereinbaren. Alles verlief reibungslos, da die Schule groß genug ist, kann man einfach so vorbeikommen. Das nächste Training war für morgen früh um 8 Uhr geplant.
Nach der Terminvereinbarung fuhren wir mit dem Roller die Straße am Meer entlang direkt zum Zen Beach, wo wir den Sonnenuntergang bewundern wollten. Angekommen merkten wir sofort, dass hier etwas nicht stimmte. Der Funke wollte mal wieder nicht überspringen, die Stimmung war okay, aber nicht besonders. Wir entschieden nach einem kurzen Stopp mit Kokosnuss und einem Shake wieder zurück zur Unterkunft zu fahren und auf dem Weg an einer Garküche Abendbrot zu essen, den hier war es zu überlaufen.
Nach dem Essen ging es zum Duschen und danach zur Massage. Wir hatten einen Termin bei unseren beiden Lieblings-Thai-Frauen gebucht und wurden im Massage-Salon freudig empfangen. Beide Frauen hatten wieder richtig Spaß daran, unsere verspannten Muskeln vom vielen Hin- und Herlaufen zu massieren. Unsere Laute ließen sie auch dieses Mal wieder kalt, sie massierten, als ob sie eine Mission zu erfüllen hätten. Als Mariana den Frauen erklärte, dass Fränn am nächsten Morgen zum Muay-Thai-Training gehen würde, wurden die Griffe noch stärker und beide freuten sich, dass sie wahrscheinlich wieder gutzutun bekommen würden, wenn wir wiederkamen. Nach einer Stunde waren wir durchgeknetet und kehrten tiefenentspannt zur Unterkunft zurück. Es war Schlafenszeit und morgen früh hieß es früh aufstehen.
Kaum lagen wir im Bett, fing es im Bungalow an zu rascheln und Mariana konnte nicht schlafen. Sie schreckte auf und machte das Licht an, weil sie so nicht schlafen konnte. Ein Tausendfüßler saß oben an der Decke – zwar war er nicht groß, aber niemand von uns wollte ihn entfernen, da er in den Zwischenraum neben dem Bett fallen könnte und das wollten wir nicht riskieren. Wir suchten draußen nach Hilfe und ein netter junger Mann aus der Unterkunft, den wir schon kannten, eilte zur Hilfe. Er nahm ein Stück Papier und der Tausendfüßler klammerte sich mit seinen vielen Füßen am Papier fest. Zack, raus mit ihm in die Freiheit und wir hatten unsere Ruhe und konnten schlafen. Danke noch mal an den Retter aus Deutschland. 😉
Die Zusammenfassung
- Das hat uns besonders gut gefallen: Die neue Unterkunft (Sea Love Beach)
- Zum Essen gab es: Marianas neues Lieblingsgericht „Morning Glory“
- Der Höhepunkt des Tages war: Haad Rin Viewpoint
- Unser Geheimtipp: OXA-Club bei Tag besuchen
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