Fond Ferdinand: Geheimtipp im Dschungel und das große Finale am Anse Lazio

Tag 5: Ausflug zum Fond Ferdinand & ein Traumstrand zum Abschied

Morgens um neun Uhr ging es ins Krankenhaus zum Verbandwechsel. Ganz spannend: Man musste nur 100 Rupien bezahlen und durfte direkt in den OP-Saal. Wir konnten mit hinein und einen Blick auf Elas genähte Stirn werfen – der Anblick war schon etwas erschreckend.

Eine bleibende Erinnerung, im wahrsten Sinne des Wortes. Zum Glück war sie den warmen Verband los und bekam stattdessen ein großes Pflaster auf die Stirn.
Zurück in der Unterkunft entschieden wir uns, die Zeit für einen kleinen Ausflug zu zweit zu nutzen. Nach dem Vallée de Mai wollten wir nun auch den zweiten Park, den Fond Ferdinand, erkunden.

Der Eintritt war deutlich günstiger als im Vallée de Mai, und am Eingang stellten wir fest, dass es sogar ein Kombiticket gegeben hätte – wenn wir das nur früher gewusst hätten!

Aber egal, wir waren pünktlich da, um die geführte Tour um elf Uhr zu erwischen. Doch leider: Heute gab es keine Führung mehr, weil der Guide schon mit einer Gruppe unterwegs war. Schade, denn hier wäre sie inklusive gewesen. Aber wir kannten uns ja mittlerweile schon ein wenig aus. Hier nochmal eine informative Erklärung der beiden Palmen Geschlechter, wie man sich den Unterschied zwischen männlich und weiblich Palmen sich gut merken kann. 😉

Unser Ziel war klar: der Aussichtspunkt ganz oben. Der Weg führte erst durch dichten Wald, wo wir auf einmal Roy trafen, eine kleine Verschnaufpause und ein Pläuschchen und dann ging es über einen sonnendurchfluteten Abschnitt, der uns alles abverlangte weiter bis zur Aussicht.

Oben angekommen, hielten wir einen Moment inne – und waren einfach nur sprachlos. Das tiefe Blau des Ozeans traf auf das satte Grün der Inseln, als hätte jemand die Farben extra kräftig nachgezogen. Ein Panorama, das man nicht alle Tage zu sehen bekommt.

Curieuse, Sister, Coco, Round Island, Félicité und La Digue lagen wie kleine Juwelen vor uns. Die Sonne brannte auf unseren Armen wie Feuer, doch der atemberaubende Ausblick ließ uns alle Anstrengung vergessen. 

Der Aufstieg lohnt sich – aber Vorsicht, ohne ausreichend Wasser kann das schnell anstrengend werden!
Auf dem Rückweg ging es dann die rote Route hinunter. Fränn musste sich erst einmal hinlegen – sie hatte es ohne Kopfschutz für eine brillante Idee gehalten, in der brütenden Mittagshitze den Berg hinauf zu rennen. Den „Strafzettel“ gab es in Form eines kurzen Erholungspäuschens.

Danach ging es weiter, vorbei an riesigen Palmen, während wir das Erlebte noch einmal auf uns wirken ließen.

Viele Blogs bezeichnen den Fond Ferdinand als Geheimtipp – und ja, er hat definitiv seine Highlights. Aber wir waren heilfroh, dass wir unsere älteren Mitreisenden nicht mitgenommen hatten. Die vielen Stufen wären für sie eine echte Herausforderung gewesen. Für ruhigere Erkundungen ist der Vallée de Mai definitiv die bessere Option. Wer eine Coco de Mer-Nuss kaufen möchte, hat im Fond Ferdinand übrigens eine größere Auswahl – doch auch diesmal konnten wir uns nicht so recht dafür begeistern und verzichteten auf den Kauf.
Als Erinnerung reichte uns ein Foto mit der sonderbaren Nuss.

Gerade als wir unten ankamen, hörten wir ein tiefes Brummen aus der Ferne. Wir blieben stehen, schauten uns an – und dann entdeckten wir sie: Zwei Riesenschildkröten in inniger Zweisamkeit.

Tja, Romantik gibt es also nicht nur in kitschigen Filmen, sondern auch mitten in der Wildnis. Wir nahmen es mit einem Schmunzeln zur Kenntnis und überließen ihnen die Bühne. Total durchgeschwitzt ging es wieder zurück in unsere Unterkunft.

Zurück in der Unterkunft gönnten wir uns erst einmal eine Pause mit Kaffee. Am späten Nachmittag stand dann unser letzter Ausflug auf Praslin an. Gegen halb vier fuhren wir mit Günni zum Traumstrand Anse Lazio. Das türkisfarbene Wasser, der puder weiche Sand, die malerischen Palmen und die eindrucksvollen Granitfelsen – kein Wunder, dass dieser Strand als einer der schönsten der Welt gilt. Am Parkplatz mussten wir 100 Rupien als Parkgebühr zahlen. 

Nach einem kleinen Strandspaziergang gönnten wir uns eine frische Kokosnuss als Abkühlung – mit Blick auf das paradiesische Panorama.

Zurück in der Unterkunft schauten wir nach Ela, die sich langsam besser fühlte. Zum Abendessen gab es den restlichen Fisch vom Vorabend, danach ließen wir den Tag beim Durchsehen unserer Fotos und Blog schreiben ausklingen. Mit einem wehmütigen Gefühl gingen wir ins Bett – morgen früh sollte es mit dem Jeep zum Hafen gehen, um unser nächstes Ziel anzusteuern: La Digue. Unser Kapitel auf Praslin neigte sich dem Ende zu. Diese Insel hat uns viel gegeben – unvergessliche Momente, wunderschöne Landschaften und eine Erinnerung, die auf Elas Stirn für immer bleiben wird. Morgen wartet das nächste Abenteuer auf uns. Wir sind gespannt!

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