Tag 7, Dienstag: Einfach mal Nichts tun
Nach unseren zwei Touren nach Cancún und Tulum wollten wir nun ein paar Tage entspannen also ging es nach dem Frühstück ohne große Umwege zum Strand zu unserem Lieblingsplätzchen unter unserer Palme. Kaum hatten wir es uns auf der Liege gemütlich gemacht, kam eine nette Animationsdame vom Hotel zu uns und überredete uns zur Wassergymnastik. Es war unsere erste Aktivität im Hotel denn wir waren eher scheu und wollten lieber unsere Ruhe haben. Heute machten wir eine Ausnahme, also hüpften wir in der prallen Sonne im Wasser hin und her und holten uns zur Belohnung einen Sonnenbrand auf dem Kopf, den wir erst am Abend bemerkten. Mariana fand das gar nicht so schlecht, so standen sämtliche, restlichen Aktivitäten dieser Art nicht mehr zur Diskussion. Nach dem Sportprogramm ging es wieder zurück auf die Liegen und Fränn grübelte weiter an ihrem Ayahuasca oder Kambo Plan. Mariana sollte unbedingt mit, also machte sie ihr einen Besuch für ein Temazcal, ein mexikanisches Dampfbad schmackhaft, denn Mariana liebt Dampfbäder oder zumindest Saunen. Fränn schrieb Stunden lang mit dem Anbieter per Instagram hin und her und hatte sogar schon eine Diät angefangen. Sie verzichtete auf die kalten Cocktails und auf viele weitere Leckereien, die es umsonst gab. Eine Diät im All-inclusive-Hotel ist eine Tortur, denn alle 10 Minuten kommt ein Kellner zur Liege und fragt nach, ob wir nicht noch einen weiteren Cocktail haben wollten, die Versuchung war groß. Mariana hielt nichts vom Plan und gönnte sich nach dem Mittag den ersten Mojito des Tages. Fränn trank nur noch Wasser mit Zitrone und ernährte sich die letzten Tage vegan – ein Stresstest im Urlaub.
Tag 8, Mittwoch: Nichts tun…
Man konnte sich an das Nichts tun gewöhnen. Wir waren tiefen entspannt, der Urlaub tat uns sehr gut und wir genossen es in vollen Zügen uns verwöhnen zu lassen. Vertieft beim Lesen bekam Fränn eine Rückmeldung vom Zeremonie Anbieter, leider war das nächste Ayahuasca Retreat erst wieder in zwei Wochen, somit schlug der Plan fehl, aber es gab noch zwei freie Plätze für das Temazcal und einen Kambo Platz – unsere Chance dachte sich Fränn. Doch dann das nächste Problem: heute war Unabhängigkeitstag in Mexiko, was wir mal wieder nicht wussten. Das ganze Hotel war bunt geschmückt, überall hingen Wimpel in den Nationalfarben rot, grün und weiß und es kamen immer mehr mexikanische Gäste ins Hotel, die diesen Tag hier groß feierten. Für die Gäste gab es zum Mittag ein Barbecue am Pool und Spiele zur Unterhaltung.
Wir ließen es uns nicht entgehen und nahmen am ersten Spiel des Tages teil. Auf dem Boden lag ein Brett mit einer Einkerbung, in der eine Flasche lag. Jeder Teilnehmer bekam einen Stock mit einer Schnur und einem Ring dran. Das Ziel war es, mit dem Stock, an dem der Ring war, die Flasche aufrecht hinzustellen, was gar nicht so einfach war, denn das Brett war zudem noch mit einem Gefälle. Keiner der Teilnehmer schaffte es in der Runde. Die Stimmung war lustig und Fränn merkte, dass die Diät Idee in einem All-inclusive-Hotel super dämlich war nur um später zu erzählen, dass man im Dschungel ein Retreat vollzogen hat. Schweren Herzens brach Fränn die Diät ab. Es sollte einfach nicht sein, kein Ayahuasca. Das Vorhaben passte nicht in unsere Planung, also verabschiedeten wir uns von dem Gedanken, vielleicht ein anderes Mal. Mariana war erleichtert, denn sie fand die Idee von Anfang an blöd. Zur Feier der Entscheidung genehmigten wir uns ein Corona Bier und lachten über die lustige Aktion. Wir genossen die ausgelassene Stimmung des Feiertages und gingen nach dem Abendessen in das Hoteltheater, denn pünktlich um 20 Uhr war ein Piñata Contest, den wir uns nicht entgehen lassen wollten. Nach dem Mariana in Indien schonmal so einen Piñata Contest gewonnen hatte, war sie heiß auf den Gewinn. Wir suchten uns zwei Plätze und schauten den Kindern zu wie sie der Reihe nach die Piñata schlugen und Mariana überlegte sich schon Schlagtaktiken wie sie die Piñata am schnellsten zerlegt bekommt.
Als die erste Piñata von den Kindern zerschlagen wurde, stellten wir fest, dass wir leider nicht mehr dran kamen, denn scheinbar gab es nur eine für die Kinder. Enttäuscht gingen wir in die bunt geschmückte Lobby zurück.
Die Enttäuschung hielt sich zum Glück in Grenzen, den überall waren bunte Stände in den Nationalfarben aufgebaut und es gab viele unterschiedliche Spiele und mexikanisches Essen. Die Mexikaner lieben scheinbar Spiele, überall spielten Erwachsene an den Ständen. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen und spielten ein paar Spiele mit. Es war wie eine Mischung aus Rummel und Volksfest.
Nicht nur Touristen, sondern auch mexikanische Gäste waren in der Lobby. Die Stimmung war sehr gut und spätestens jetzt freute sich Fränn über die abgebrochene Diät. Zum Anstoßen genehmigten wir uns ein lokales Getränk aus einer Gurke. Prost auf den Nationalfeiertag!
Gegen 22 Uhr ging es zurück ins Theater zur Mexiko Show mit Tanzakrobatik, pünktlich um 23 Uhr folgte eine Liveübertragung aus Mexiko Stadt, wo der Präsident auf dem Festplatz die Glocke läutete. Ein Brauch der jedes Jahr zur selben Zeit durchgeführt wird. Alle saßen gespannt im Theater, es wurden Fahnen verteilt und es lief sehr laute Musik. Alle riefen „Viva Mexico“, mittlerweile waren wir ein wenig angetrunken, es war das erste Mal.
Nachdem der Präsident die Glocken geläutet hatte, ging es zurück in die Lobby direkt auf die Tanzfläche, wo eine Band spielte. Fränn wackelte mit den Hüften und mischte sich unter das Partyvolk doch leider wollte Mariana nicht das Tanzbein schwingen da es ihr zu warm war, also blieb es beim minimalen Hüften wackeln und es gab noch den ein oder anderen Drink.
Tag 9, Donnerstag: Bergfest!
Etwas verspätet standen wir am nächsten Morgen ohne Kater gegen 9 Uhr am Frühstücksbuffet, Halbzeit. Frisch gestärkt ging es wieder zum Strand zu unserer Lieblingspalme, doch was sahen wir an unserem Lieblingsplatz? Zwei russische Frauen, die unseren Platz blockierten, das ging gar nicht. Der Platz war perfekt für uns, morgens schien die Sonne, aber sonst war der Platz schön schattig. Sehr gut, denn Mariana zog Sonnenbrand nur förmlich an und da es am Meer keine Schirme, sondern nur Palmen gab war es der perfekte Platz für uns. Normalerweise wollte auch niemand diesen Platz, da alle sich in der Sonne bräunen, doch die beiden russischen Damen betranken sich schon früh und dafür war der Schattenplatz ideal. Wir mussten weichen und Fränn probierte mit bösen Blicken von der Liege gegenüber die beiden Damen zu verjagen, doch ohne Erfolg. Nach dem Mittag konnten wir wieder zurück auf unseren Lieblingsplatz, den die beiden Damen zogen die Poolbar vor, scheinbar war ihnen der Strandservice für ihr Trinkverhalten zu langsam, unser Glück.
Am Nachmittag recherchierte Fränn mal wieder nach weiteren Möglichkeiten für eine weitere Tagestour, es gab hier noch so viel zu entdecken und die Liste war lang. Sie wurde bei TripAdvisor durch Zufall auf Tanja aufmerksam, eine deutschsprachige Touren-Anbieterin, die viele Jahre in Deutschland gelebt hatte und nun hier in Mexiko deutschsprachige Touren anbot. Genau das richtige für uns, denn wir wollten nicht nochmal eine Tour mit einem spanisch sprechenden Guide.
Mitten in der Recherche kam unser Touren Verkäufer Amundo zu uns und entschuldigte sich für die erste Tour, bei der nächsten wird alles besser versprach er uns. Er hatte unser Feedback an den Chef der Tour schon weitergegeben und auch preislich kam er uns entgegen. Die ursprüngliche Tour sollte 110 $ pro Person kostetet und jetzt bot er uns dieselbe Tour für 80 $ inklusive alkoholischer Getränke an. Wir glaubten ihm, dass es ihm leidtat. Er konnte auch nichts dafür, denn er war ja nur der Vertriebler. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit ihm über Mexiko, die Leute hier und Corona. Er selbst war geimpft und viele seiner Freunde auch. Das System war ähnlich, wie bei uns in Deutschland, denn alle Mexikaner bekamen ein Impfangebot, erst die alten Menschen und dann die Jüngeren. Aktuell waren die zwischen 20 und 30zig jährigen an der Reihe. Die meisten Dinge, die er uns erzählte, waren wie bei uns, denn auch hier duften die Schüler nicht in die Schule und die Regeln waren fast dieselben. Fränn wollte unbedingt die Tour bei Tanja buchen, einziger Haken – der Preis war ihr zu teuer. Sie überlegte, wie sie den Preis senken konnte und bot Tanja einen Deal an. Per Sprachnachricht ging es zwischen ihr und Tanja hin und her. Fränn wollte unbedingt die deutsche Tour, also bot sie Tanja ein Tauschgeschäft an, so wie es sich für richtige Reiseblogger gehört. Tanja gibt uns einen Discount und wir berichten als Gegenleistung über unsere Tour – eine Win-Win Aktion für beide Seiten. Mariana fand die Aktion äußerst unangenehm und glaube nicht an die Aktion, doch Tanja willigte ein.
Tag 10, Freitag: Playa del Carmen
Am nächsten Tag hieß es um 7:30 Uhr aufstehen, Zeit für einen Tagestrip, denn wir mussten, noch ein paar Andenken für zu Hause besorgen.
Frisch gestärkt, ging es mit leerem Rucksack per Taxi für 400 Pesos zum Walmart nach Playa del Carmen. Der Taxifahrer schaute uns verwundert an, Walmart als Ziel?
Mariana konnte es kaum erwarten, sie hatte großen Spaß. Als sie in der „Backabteilung“ angekommen war, studierte sie alle Produkte, die sie noch nicht kannte. Es war ein wenig wie Kinder in der Spielzeugabteilung zu beobachten. Fränn schaute gespannt, was sich alles im Einkaufskorb sammelte. Keine Ahnung wie lange wir in dem Markt waren, auf jeden Fall war der Rucksack danach voll gepackt mit irgendwelchen bunt verpackten Lebensmitteln.
Nach dem erfolgreichen Einkauf ging es zum Meer und danach in ein paar weitere Shoppingmalls, da der Rucksack schon gefüllt war, Einkaufsstopp. Gegen 15 Uhr ging es wieder zurück ins Hotel. Die kommenden Tage hieß es wieder nichts tun. Wir freuten uns auf unseren letzten großen Ausflug zum neuen Weltwunder, wovon wir euch in unserer nächsten Geschichte aus Mexiko berichten werden. Seid gespannt – ein Abenteuer gibt es noch!
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