Mexikos Ballermann
Tag Nummer 3, unser erster Ausflug stand an. Ein Tagestrip nach Cancún, die Stadt, die für ihre weißen Strände, Urlaubsressorts und sein Nachtleben bekannt ist. Cancún teilt sich in zwei Bereiche, die Innenstadt und die Hotelzone und wir wollten natürlich beide sehen. Nach dem Frühstück ging es mit dem Taxi ca. 45 Minuten für 1000 mexikanische Pesos, was umgerechnet 42 Euro sind, über die Schnellstraße nach Cancún.
Unser erstes Ziel war der Markt „Mercado 28“, wo wir uns von unserem Taxifahrer absetzen ließen.
Von außen sah der Markt einladend aus, dank Corona gab es kaum Touristen, was zum einen sehr angenehm war, zum anderen natürlich etwas nervig, da wir so noch mehr angesprochen wurden etwas zu kaufen. Die Läden wiederholten sich… Mariana übte sich in Geduld, denn Shopping Touren sind so gar nicht ihr Ding. Fränns Beute war mau, eine Flasche Mezcal, ein mexikanischer Schnaps als Mitbringsel, ein bunt bedrucktes Shirt und einen Schlüsselanhänger für Lola.
Nachdem wir jeden einzelnen Stand begutachtet hatten, liefen wir die Straßen entlang zum nächsten Markt, den Mercado 23 den wir natürlich auch unbedingt sehen mussten.
Auf dem Mercado 28 gab es mehr Souvenirs und auf dem Mercado 23 gab es mehr Essen, dieser war eher wie ein Wochenmarkt mit Fisch, Fleisch und Obst wo die einheimischen Leute einkaufen gehen. Ansonsten gab es aber auch hier wieder sehr viel Plunder – bunte Sachen, die zu Hause einstauben. Wir suchten uns einen lokalen Supermarkt, um nach regionalen Spezialitäten zu schauen und kauften Chilisoßen für unsere Mexiko Party, die wir für die Heimkehr planten. Danach schlenderten wir durch die Straßen, doch die Entfernungen waren hier riesig. Mal schnell von a nach b laufen war nicht. Wir entschieden uns für den öffentlichen Bus und fuhren für 12 Pesos (50 Cent) zur Hotelzone.
Kaum waren wir angekommen stellten wir fest, dass wir hier wieder wegmussten, es war schrill und viel zu laut. Wenn man irgendwo etwas trinken oder essen wollte, dann verstand man sein eigenes Wort nicht mehr, überall laute Musik. Unser Plan: Zum Strand, doch auch das war nicht so einfach, denn der komplette Strand war zugebaut von Hoteltürmen – grauenvoll.
Wir schauten uns kurz den berühmten CoCo Bongo Club an und gingen auf die Terrasse in der Shopping-Mall, wo wir den Blick auf das türkisblaue Meer genossen. Wie man zum Meer hinkam, war uns unklar, denn überall waren Hotels mit Mauern, die den Weg versperrten.
Nur wenige Meter vom CoCo Bongo Club entfernt war der nächste bunte Markt, der den gleichen Plunder wie überall verkaufte. Mit leeren Taschen ging es zu Fuß Richtung Cancún Shopping Village, um zu schauen, ob es hier vielleicht ein paar interessantere Dinge gab, Fehlanzeige. Prada, Rolex, Louis Vuitton und ein paar amerikanische Marken waren hier ansässig. Nichts Neues, sondern dieselbe Mode wie überall – langweilig. Mit leeren Taschen ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel, wo wir den Tag mit einem japanischen Dinner ausklingen ließen und unserem ersten Tequila tranken, das Foto spricht für sich.
Nach dem Essen recherchierten wir unsere offenen Fragen, denn wir wollten, wissen, was die vielen Skelett-Figuren eigentlich bedeuten. Überall konnte man mit der Skelett-Dame „La Catrina“ ein Foto machen.
Schnell wurden wir fündig. Der Hintergrund war schnell recherchiert: Am 3. November ist der Tag der Toten, der in Mexiko groß gefeiert wird. In der Vorstellung der Mexikaner hört das Leben mit dem Tod nicht auf, vielmehr beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Deswegen glauben die Mexikaner, dass die Seelen der Verstorbenen an den Feiertagen zu den Lebenden zurückkehren. Eine sehr spannende Kultur, wie wir fanden und schade, dass wir an dem Tag schon wieder in Berlin sein werden, vielleicht ein anderes Mal.
Tag 4 und 5: Wochenende: Nichts tun…
Die ganze Nacht über stürmte und regnete es heftig. Zum Glück waren wir die letzte Nacht nicht beim Ayahuasca Retreat im Dschungel. Es stürmte heftig, viele Palmen waren am nächsten Tag umgekippt, man konnte die Spuren vom Sturm sehen.
Nach dem Frühstück schrieben wir Blog und warteten bis sich das Wetter besserte. Dann hieß es wirklich mal nichts tun. Wir gingen zum Strand und kurze Zeit später wurden wir von einem freundlichen Touren Verkäufer angesprochen, ob wir nicht Interesse hätten eine Tour zu buchen. Auf Grundlage unserer Recherche wussten wir, was wir wollten und was nicht. Wir ließen uns von dem netten Mexikaner namens Amundo beraten. Natürlich kaufen wir nicht sofort, den Fränn braucht immer etwas Bedenkzeit, Spontanität ist nicht so ihr Ding. Der Mexikaner merkte, dass wir Zeit brauchten und nicht sofort buchen würden, also einigten wir uns auf ein Wiedersehen um 15 Uhr. Nach nur zwei Stunden kam Amundo wieder und Fränn war genervt. Wir hatten 15 Uhr aus gemacht, warum also kam er schon wieder? Mariana hingegen war es relativ egal, denn sie wollte wie immer nur Harmonie und verstand nicht, warum Fränn sich so aufregte. Fränn schickte den Amundo wieder weg. Als er das dritte Mal vorbeikam buchten wir zwei Touren, auch wenn es immer noch nicht 15 Uhr wie vereinbart war – egal.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit lesen. Am Abend genehmigten wir uns ein Essen beim Italiener, mit frischem Brot, Carpaccio, als Hauptgang frischen Fisch und zum Nachtisch Tiramisu und danach ging es zur Mexiko Show.
Eine Mischung aus Volksmusik und Stepptanz. Die Choreografie war sonderbar gut für eine Hotelanlage, die Tänzer hätten locker beim Friedrichstadtpalast in Berlin als Tänzer anfangen können, denn sie tanzten mit vollem Einsatz als ob es ihr letzte Show in ihrem Leben wäre. Endlich hatten wir etwas von der mexikanischen Kultur mitbekommen, im Hotel bekommt man sonst ja nicht so viel mit. Auch der nächste Tag war sehr entspannt. 6:30 Uhr aufwachen, langsam fertig machen und ab zum Frühstück. Wieder ein Tag nur lesen und den lieben langen Tag im Meer baden. Es war der erste Tag ohne Entscheidungen, ein relativ langweiliger Tag für Rucksackblog. Wir lasen Bücher über den Sinn des Lebens und tauschten uns aus, was Glück bedeutet. Wir waren einfach nur glücklich mal nichts tun zu müssen, auch so etwas muss mal sein.
Nix zu tun kann auch anstrengend sein. Man ist es nicht gewohnt und bekommt sofort ein schlechtes Gewissen. Warum eigentlich?