Wir sind wieder da! Von Bangkok bis nach Myanmar.

 

Endlich ist es wieder soweit. Die Zeiten des Wartens sind vorbei. Langeweile wird Euch ab jetzt nicht mehr plagen. Bestellt Euer Abonnement der Berliner Tageszeitung oder der Märkischen Allgemeinen ab. Kündigt der GEZ und schmeißt Euren Fernseher umgehend aus dem Fenster. Ab jetzt benötigt ihr nur noch diesen Blog. Änn & Fränn sind wieder auf Reisen und versorgen Euch mit den spannendsten und interessantesten Geschichten, die je erzählt wurden. Ab jetzt steigt der Spannungspegel. Und sollten wir aus unvorhersehbaren Gründen nicht jeden Tag eine neue Geschichte veröffentlichen, dann lest ihr den Beitrag vom Vortag, weil er so schön war, einfach noch ein Mal. Alternativ könnt ihr uns derweilen auf instagram (rucksackblog) verfolgen, denn auch fotografisch lassen wir keine Gelegenheit aus, um Euch an unseren Erlebnissen teilzuhaben.

 

Was haben wir die nächsten vier Wochen überhaupt vor? Ein Kontinent hinterließ einen ganz besonderen Eindruck auf uns und das war der asiatische. Thailand, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Singapur und Indonesien durften sich schon am Besuch von Änn & Fränn erfreuen. Bei unseren Abenteuern wart Ihr immer hautnah dabei. Ihr amüsiertet Euch bei Änns Schlüpferkauf und wart entsetzt über die ein oder andere Essenswahl. Doch es gibt noch so einige Länder auf unserer Liste, die wir damals aus Zeitgründen nicht erkunden konnten. Grund genug um weitere ferne Länder, ihre Menschen und vor allem Ihr Essen auf Herz und Nieren zu testen. Auf geht es dieses Mal nach Myanmar, für drei Wochen. Zum Abschluss suchen wir auf Krabi und in Bangkok nach ein wenig Ruhe.

 

Vorab wurde alles wie immer bis in das kleinste Detail geplant. Hotel, Hostel, Flugzeug, Taxi, Bus… Änn & Fränn überlassen nichts dem Zufall, um sich mit freien Händen, voll und ganz in neue aufregende Abenteuer zu stürzen. Natürlich gab es Anlaufschwierigkeiten. Änn lag vor Aufregung das komplette Wochenende vor der Reise flach und Fränn arbeitetet noch bis zur letzten Sekunde. Kurz vor dem Start des Fliegers schaffte sie dann gerade noch den Absprung von der Arbeit.

 

Die vertrauenswürdigste aller vertrauenswürdigsten Personen brachte uns ordnungsgemäß zum Flughafen Tegel, von dort sollte die Reise, mit dem ersten Etappenziel Bangkok, starten. Änn & Fränn waren von der sauberen Überfahrt zum Flughafen so überzeugt, dass sie es nicht bereuten diese sagenumwobene Fahrerin auch als Notfallperson auserwählt und auch mit der Rundumbetreuung der Wohnungen beauftragt zu haben.

 

Der erste Aufreger lauerte direkt nach dem Sicherheitscheck auf uns. Traditionell wartet kurz vor dem Start das erste kühle gemeinsame Bier auf uns. Nach ebenfalls traditionellen übermittelten Brauch wird dieses direkt aus der Dose verköstigt. Aber mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass es weit und breit kein gekühltes Bier gab. Änn deutete das internationale Handzeichen für Abbruch an. Fränn konnte sie gerade noch von dieser voreiligen Entscheidung abhalten. Die erste schlechte Laune war da fast schon vorprogrammiert. Völlig unterhopft sollten Änn & Fränn in den Flieger steigen? In letzter Sekunde entschied sich der Verkaufsstand doch noch seine heiligen Kühlschränke zu öffnen und kalte Bierdosen anzubieten. Wir gönnten uns zufrieden zwei gekühlte Radeberger und stimmten uns in die neuen Abenteuer ein.

 

Pünktlich um 21:15 Uhr hoben wir Richtung Doha ab. Es folgten zwei langweilige Wartestunden an diesem von Wüste umgebenen Flughafen bis zum Anschlussflug. Um sich die Zeit zu vertreiben hatte Fränn schon einen Plan. Unsere umsorgende Fahrerin und Wohnungshüterin gab ihr eine Art Überraschungstüte mit. Diese hatte verschiedene spannende Kuverts. Allerdings darf erst am 15. November und dann folgend jede Woche eine Tüte geöffnet werden. Wer Fränn kennt, weiß wie aufgeregt sie sein kann. Änn & Fränn philosophierten stundenlang im Flieger darüber, was sich in den Tüten wohl befinden könnte. Ein Testament, Lackbilder, Notfalleinhorntoilettenpapier? Mit einem listigen Plan versuchte Fränn Änn zu täuschen und die Tüten vor dem vorgeschriebenen Termin zu öffnen. Doch Änn behielt die Kontrolle und konnte vorerst das frännsche Vorhaben abwehren. Wer weiß wie lange noch.

 

 

Nach den anstrengenden Flügen trafen wir etwas gerupft und verschwitzt in Bangkok ein. Wir nutzten die erste Gelegenheit um Geld zu sparen und gingen dem Vorschlag einer Backpackerin nach, die beim Transport ins Stadtzentrum ebenfalls nach einer kostengünstigen Variante Ausschau hielt. Sie musste auch zur Backpackerhochburg Nummer eins, in die Nähe der Khaosun Road. Das Taxi teilten wir uns zu dritt für 450 Baht und hatten nun 100 Baht extra im Portemonnaie. Das sollte nicht der einzige Spartrick an diesem Abend bleiben. Die tüchtige aber freundliche Mitarbeiterin des von uns im Vorhinein gebuchten Hostels quartiert uns kurzer Hand wegen einer defekten Dusche in einer anderen naheliegenden Unterkunft um. Die Luxuskomponente sank aufs niedrigste Grad aber dafür sparten wir weitere 100 Baht.

Schnell entledigten wir uns unserer Rucksäcke und warfen uns selbst ins Getümmel. Eine Portion Pad Thai für umgerechnet 79 Cent und ein kleiner Sparziergang durch die Partymeile von Bangkok sorgten für ein „Endlich-Angekommen-Gefühl“. Noch in langen Hosen gefangen, genossen wir schwitzend aber glücklich unser köstliches Mahl. Ansonsten gab es laute Bässe, bunte Garküchen, geröstete Vogelspinnen, allerlei Plunder, und alles was das Touristenherz sonst noch so begeistert. Es hat sich nicht viel geändert auf der Khaosan. Die Kräfte ließen dann so langsam nach und wir entscheiden uns nach einer Massage am Straßenrand für nur 180 Baht (umgerechnet ca. 5 €) und nach über 35 Stunden Schlafentzug auf unser Zimmer zu gehen und uns um die Aufladung unserer Batterien zu kümmern.

 


Am nächsten Morgen klingelte der Wecker pünktlich um 8:18 Uhr. Knautschige Gesichter konnten wir immer noch im Spiegel beobachten. Die Batterien luden in der sechsstündigen Nacht nur halb auf. Noch immer zerstört, bewegten mit wir uns in einem zombieartigen Gang die schon knall heiße Straße zu unserem ursprünglich gebuchtem Hostel entlang. Wieder empfing man uns sehr nett und reichte uns das kleine aber feine Backpackerfrühstück bestehend aus einem Omelette, einer Scheibe Toast und einer landestypischen frischen Banane. Tee und Kaffee standen zur Selbstbedienung bereit. Nach dem Frühstück planten wir einen kleinen Sparziergang und eine Fußmassage zur Linderung der zurückliegenden Strapazen.

 


Entspannt schlenderten wir durch die uns bekannten Straßen und füllten unsere Wunschlisten mit Dingen, die wir bei unserer Rückkehr in ein paar Wochen, käuflich erwerben wollten. Nur kurze Zeit später ging das erste Abenteuer, selbstverständlich ungewollt, los. Ein Szenario wie es im Buche steht. Änn & Fränn testeten die Kreditkartenautomaten, wie bei der letzten Reise in Bangkok, auf Darm und Leber. Alles wie immer. Änn steckte ihre Kreditkarte in den Automaten, Pin eingegeben, falsche Auswahl getroffen und Abbruch. Die zweite Kreditkarte in den Automaten, ähnliches Procedere und Abbruch. Bei Fränn natürlich das gleiche Spiel. Sprachlos vor Aufregung standen wir starr am Automaten. Was nun? Bis nach Myanmar wird das Geld noch reichen aber dann?

 

 

Wir kehrten zum Hostel zurück, tüftelten an einem cleveren Notfallplan. Auch die zuständigen Banken kontaktierten wir ohne schuldhaftes Zögern. Kontaktformular, E-Mail … alle Kanäle wurden bis an das Limit ausgereizt. Damit auch jeder von unserem Unglück erfährt und uns schnelle Hilfestellung zu Gute kommt. In Panik gerieten wir jedoch nie.

Natürlich wurde auch unsere Notfallperson per WhatsApp informiert, welche uns noch schlaftrunken, denn in Deutschland standen die Uhrenzeiger erst auf halb sechs Uhr morgens, auch rechentechnisch zur Seite stand. Eine einfache Frage zauberte uns wieder Farbe ins Gesicht. „Habt ihr das Limit beachtet?“ Dabei war nicht etwa das Höchstlimit gemeint. Auch hatten wir keine Null zu viel eingegeben. Sparfüchsig wie eh und je wollten Änn & Fränn eine lächerliche Summe von geizigen 25 Euro aus dem Geldautomaten herauf besparen. Durch diese kleine Ungeschicktheit entging uns das sehnsüchtig erwartete Mittagsessen, zeitlich und fehlte uns doch das nötige Bargeld. Lange konnten wir nicht trauern, denn der Flieger nach Myanmar wartete bereits auf uns. Mit wenig Geld aber ordentlich Hunger im Gepäck nutzen wir die letzten 400 Baht für die Taxifahrt zum Flughaufen. Mit leeren Mägen mussten wir allerdings nicht das Flugzeug besteigen, denn ein Confiseriegeschäft am Flughafen bot Kostproben seiner Leckereien an. Wie zwei mittellose Strauchdiebe stellten wir uns immer wieder an der Schlange an und taten künstlich interessiert eine oder zwei Packung erwerben zu wollen. Dieser Trick sicherte uns die nötige Energie für unseren Überflug nach Myanmar.

 

 

In Myanmar beginnt dann erst die wirkliche Geschichte. Auch wir sind schon sehr gespannt.

 

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4 Gedanken zu „Wir sind wieder da! Von Bangkok bis nach Myanmar.

  1. Juhuu, leider hatte ich während eurer Reise einen sehr stressigen Tonjob und daher keine Zeit euren Blog zu lesen. Jetzt hab ich wieder frei und freue mich -wenn auch etwas verspätet- täglich Änn & Fränns Abenteuer lesen zu können. Mein heutiger Favorit: Die beiden mittellosen Strauchdiebe am Süßkram-Promostand.

  2. Ach was soll ich nur mit euch Bruchpiloten anfangen?
    Guten Morgen erstmal meine Lieben. Ich hoffe diese Nacht konntet ihr länger schlafen und euch an die Zeitumstellung gewöhnen.
    Da wir uns die letzten Wochen nicht mehr so richtig gesprochen haben, bin ich echt gespannt wie ihr den Trip durch Burma meistert und wie die Reiseroute geht.
    Also gut merken, alles notieren und weiter so.
    Bei uns geht es heute zu den Sanddünen, Wasserfall und Fischerhafen. Also schönen Tag und bis dahin eure Diana

    1. Die Zeitumstellung ist nicht das Problem. Man muss seine Erwartungen in Myanmar etwas herunter schrauben aber zum Glück haben wir statt Hostel diesmal ein Hotel gebucht .
      Die erste Nacht war auf jeden Fall ein Abenteuer die wir im nächsten Beitrag schildern. Euch ganz viel Spaß in Vietnam mit super tollen Eindrücken und vielen Dank für dein Kommentar!

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