Der erste Teil …
Die allerletzte Station auf unserem zweimonatigen Asientrip heiß Bangkok. Durch Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Singapur und Indonesien sind wir gereist. Dabei haben wir so viel wie möglich versucht uns anzuschauen und die Eindrücke in uns aufgesaugt. Auch kulinarisch gaben wir unser Bestes und probierten eine Menge neuer Speisen.
Bangkok begrüßte uns mit 32 Grad und Sonne. In Berlin hätten wir sicherlich in vier Tagen schlechteres Wetter. Doch daran wollten wir noch nicht denken. Ein Taxi brachte uns zum gleichen Hostel wie schon im Dezember. Den Taxifahrer dirigierten wir das letzte Stück durch die große Stadt. Anscheinend war die Erinnerung an Bangkok noch nicht verblasst. Immerhin war der letzten Aufenthalt auch schon wieder fast zwei Monate her, genau gesagt sieben Wochen. Aber zwei Monate macht vom Wert her mehr Eindruck, deshalb entscheiden wir uns für diese Zeitangabe.
Wir verabredeten uns mit Diana und Frank im Ping-Pong-Bezirk, dem Rotlichtviertel mit großem angeschlossenem Nachtmarkt. Die Fahrt dorthin absolvierten wir ausnahmsweise mit dem Taxi für 150 Baht, das kam einem Wucher gleich. Mühsames Aushandeln und Feilschen bei mehreren Tuk Tuk Fahrern und Taxis brachte nichts. Einige Tuk Tuk-Fahrer waren so übersättigt, dass sie erst gar nicht losfahren wollten und uns noch nicht einmal einen Preis nannten, der für sie attraktiv gewesen wäre. Sie schickten uns direkt nach der Fragestellung, wie teuer eine Fahrt wäre, zum nächsten Kollegen und widmete sich wieder ihrem Nickerchen im Tuk Tuk. Letztendlich waren wir dann aber doch froh für diesen Tag für diesen Preis ein Taxi bekommen zu haben. Es war Feiertag und die Fahrgastbeförderer versuchten die Gunst der Stunde zu nutzen.
Unser unnachgiebiger Wunsch und das dringende Verlagen nach Bier, diesem sympathischen Hopfenkaltgetränk, konnte an diesem Abend mal wieder nicht ausreichend gestillt werden, so dachten wir, als wir erfuhren, dass heute dieser besondere buddhistisches Feiertag war. An solchen Tagen sind der Ausschank und der Verkauf von alkoholischen Getränken verboten. Nicht schon wieder diese Miesere. Da zusätzlich der König von Thailand im Krankenbett lag, fürchteten wir in den nächsten Tagen könnte sich die Biersituation zuspitzen. Wenn der König aus dem Leben schied, kämen wir wahrscheinlich in unserer restlichen Reisezeit an kein gemütliches Bier mehr heran. Aber soweit sollte es nicht kommen, das können wir vorweg schon mal auflösen.
Durstig wie die umherirrenden Wanderer nach einem langen Marsch durch die Wüste, weil sie einmal falsch abbogen, versuchten wir jede potentielle Bierverköstigungsgelegenheit ausfindig zu machen. Wir wurden belohnt für unseren Ehrgeiz. Ein Restaurant bot Bier-Tower an. Ja ein Bier-Tower, Tower mit Bier, viel Bier, 1500 ml um genau zu sein. Genau das Richtige für uns. Wir gönnten uns einen. Da stand er, ein 60 cm sportlich, designtes Rohr, in dem Rohr das kühle Hopfennass.
Zufrieden schlürften wir an unseren Gläsern. So ging dieser Tag zu Ende. Wir fuhren heim zu unseren Unterkünften und holten etwas Schlaf nach.
Am nächsten Tag hatten wie viel vor. Wir wollten zum Golden Mountain, Chinatown auf Herz und Schwarten testen, shoppen, das ein oder andere Schnäppchen schlagen und Andenken sogenannte Souvenirs besorgen. Doch erst einmal mussten wir Diana und Frank treffen. Obwohl uns dieses Kunststück, die beiden fürsorglichen Pflegeeltern zu treffen, immer gelang, egal wo auf dieser Welt, sollte es in der bekanntesten Touristenstraße in Bangkok aus unfassbaren Gründen nicht gelingen. Dabei war der Plan so einfach. Vor McDonalds auf der Khaosan Road beabsichtigten wir uns zu treffen. Diana schickte vorsorglich noch eine Bild von Ronald McDonald. Wie liefen los, immer McDonalds vor Augen. Doch niemand war da. Keine Diana und kein Frank. Es war gespenstisch. Aufgeregt wie ein kleiner Pudel angebunden am Supermarkt, der auf sein Seniorenfrauchen wartete, immer mit der Angst im Nacken sie käme nicht mehr lebend aus dem Geschäft, hielten wir Ausschau nach Diana und Frank. In unserer Aufgeregtheit bildeten wir uns sogar ein andere Pärchen könnte die beiden sein. Aber als diese näher kamen, merkten wir, dass es nur billige Kopien waren. Die echten Diana und Frank müssten hier doch irgendwo sein? Dann versuchten wir uns den WLAN-Zugang von McDonalds zu ergattern, um ein fernmündliches Lebenszeichen von uns zu geben. Von der Qual des unendlichen Wartens wurden wir durch die wahrhaftige Gestalt von Diana überrascht. Da stand sie vor uns, noch ziemlich ruhig. Hatte sie sich etwa keine Sorgen gemacht? Sie und Frank warteten auch bei McDonalds. Nur eben 400 m weiter die Khaosan Road hinauf, wo sich eine zweite Filiale befand. Wie konnte die Khaosan Road plötzlich zwei derartige Burgerschnellrestaurants haben? Das fragt sich Änn noch heute und grübelt und grübelt, berechnet die Wahrscheinlichkeiten und prüft die Landkarten. Zudem wird sie immer wieder in ihren Träumen heimgeholt von den Verlustängsten dieses Tages.
Nach der Wiedersehensfreude erkundeten wir zu Fuß den Golden Mountain und genossen die Aussicht.
Nicht entgehen lassen wollten wir uns Chinatown in Bangkok und schauten es uns an. Plunder der ganzen Welt. Bergeweise, gehäuft, gestapelt und von uns bestaunt. Wir schlichen durch die engen Gassen und schauten uns fast jeden Krempel an.
Es machte Spaß. An einem Laden machten wir halt, da Kaffeedurst von uns Besitz ergriff. Als wir gemütlich beieinander saßen und uns unterhielten, zwitscherte ein kleines Vögelchen.
Wo kam das plötzlich her? Es saß auf dem Nebentisch auf einem Ast. Es war aus Plastik, aber wirkte täuschend echt. Die Energie zog der kleine Vogel aus einer Batterie. Da zwitscherte er in der Mittagssonne, putzig. Das ideale Geschenk für einen Daheimgebliebenen unserer lustigen Reisegruppe. Der Vogel wurde gekauft und mit nach Hause genommen. Der Clan setzte die Wanderung durch Chinatown fort. Fränn kam an einem etwas merkwürdig aussehenden Nachtisch nicht vorbei und musste diesen unbedingt probieren.
Kurze Zeit später überkam Änn der Appetit. Viele seltsame und widerliche Essen stapelten sich am Straßenrand. Bei einer Spezialität konnte das hungrige Mädchen nicht einfach so vorbeigehen. Gegrillte Schwarte. Ein Traum wurde für Änn wahr. Ein ganzes Stück nur für sie. Ihre Galle bedankte sich vorab.
Während die beiden Schwestern Diana und Fränn zum Shoppen im MBK unterwegs waren. Verzehrten Änn und Frank vorschriftsgemäß einige Flaschen Bier. Vor der Bushaltestelle am MBK. Sie hatten schon schlechter gesessen und getrunken. Nach zwei Flaschen Bier breitete sich Zufriedenheit in ihren Blutbahnen aus und sie gingen die Schwestern aus dem Einkaufszentrum abholen. Die Shoppingtour war nicht erfolgreich, allerlei Plunder, dem keine richtige Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Somit musste auf der Khaosan Road weiter diesem Hobby gefrönt werden. Dieses Mal mussten Änn und Frank mit, es war unausweichlich. Ihnen wurde zur Last gelegt, dieser Aufgabe nicht genügend Aufmerksamkeit zu widmen, auch sie müssten diesbezüglich Verantwortung übernehmen. Sie gaben ihr Bestes und alle wurden zum Ende fündig.
In der Nähe des Hotels von Diana und Frank gab es in einer Seitenstraße das langersehnte Abendessen. Alle Teilnehmer des Tages waren viel gelaufen und haben viel gesehen. Sie schlugen sich die Mägen voll, soweit es ging.
Das Highlight des Tages aber stand noch bevor. Nämlich eine standesgemäße Massage. Die müden Knochen sollten mit einem Beauty-Programm belohnt werden. Fränn nahm eine Fußmassage von einem Ladyboy. Dieser verpasste ihr für den nächsten Tag einen ordentlichen Muskelkater. Diana wählte eine Nackenmassage.
Änn und Frank schauten derweil welche Getränke der gegenüberliegende 7-Eleven anbot und verköstigten diese. Da die Nacht schon fortgeschritten war, hielten es alle für das Beste die Gemächer aufzusuchen. Wir nahmen unseren 35-minütigen Fußweg nach Hause auf uns. Als wären wir nicht schon genug gelaufen.
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Ja wie immer toll geschrieben. BKK ist doch immer eine Reise wert, schön wars mit euch. Vielleicht folgt eine Wiederholung mit euch, aber nun gehts erst mal ab nach Hamburg. Wir alle und das wird toll. Freu mich schon !!!!! 🍺
Na ja es gibt ja noch einen zweiten sehr spannenden Teil. Schließlich hätten wir fast den Flieger nicht bekommen.
Weitere Pläne neben Hamburg sind schon in der Mache. Änn und Fränn haben Reisefieber.