China,  Longsheng

Reisterrassen wie gemalt

Unsere siebte Station: Longsheng

Tag 13 – Donnerstag

Übernachten mitten in Reisfeldern

Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Süden – etwa viereinhalb Stunden Busfahrt bis Longsheng, berühmt für seine terrassenförmig angelegten Reisfelder. Gegen 13:30 Uhr erreichten wir einen großen Parkplatz, wo unser Gepäck umgeladen wurde. Weiter ging es mit einem kleineren Bus bis zu einem zentralen Punkt – von dort konnte man entweder ein Bauern-Taxi nehmen (20 Yuan pro Person) oder die etwa 30-minütige Wanderung ins Bergdorf antreten. Das Gepäck für die eine Nacht hatten wir auf dem Rücken. 

Wir entschieden uns – voller Motivation – für den Fußweg. Nach zehn Minuten wussten wir: Das war mutig. 😅 Es ging steil bergauf, schweißtreibend und ohne Schatten. Doch oben angekommen, war alles vergessen: Die Aussicht über die Reisterrassen von Longsheng war schlicht atemberaubend.

Nach dem Check-in hatten wir rund 40 Minuten Pause, bevor unser Spaziergang durch die Felder begann. Erst ging es weiter bergauf zu einem Aussichtspunkt, dann auf kleinen Pfaden durch die Reisterrassen selbst.

Die Wege schlängelten sich durch Wald und Feld – ein stilles, friedliches Panorama. Schon in Bali hatten uns Reisfelder begeistert, doch das hier war anders: weicher, weiter, goldener und dann noch die Berge drumrum. Der Reis stand kurz vor der Ernte und leuchtete im warmen Sonnenlicht – als hätten die Felder selbst geglüht.

Zweimal im Jahr wird hier geerntet, im Frühjahr und im Herbst – und wir hatten Glück, genau dazwischen zu kommen. Zwischen den Reisterrassen führen schmale Wege vorbei am kleinem Dorf. Manche Läden waren geschlossen, andere im Umbau – man merkte, dass der Ort sich vom Rückgang des Tourismus nach Corona noch erholte.

Trotzdem lag über allem eine wohltuende Ruhe. Keine hupenden Autos, keine Musik aus Lautsprechern – nur Wind, Vogelrufe und der Duft von Erde. Am Abend gab es wie immer ein gemeinsames chinesisches Abendessen in unserer Unterkunft, danach saßen wir noch draußen auf unserem Balkon und blickten auf die beleuchteten Reisterrassen. Ein stiller, magischer Moment.

Am nächsten Morgen ging es weiter – nach Guilin. Wieder ein Tag, der viel zu schnell vergangen war, hier hätte man auf jeden Fall noch etwas länger entspannen können.

Fazit: Longsheng

Longsheng war körperlich fordernd und landschaftlich überwältigend zugleich. Der steile Aufstieg brachte uns an unsere Grenzen, doch die Aussicht auf die endlosen, terrassenförmig angelegten Reisfelder ließ jede Mühe sofort vergessen.

Im goldenen Herbstlicht wirkten die Felder wie gemalt – ein lebendiges Kunstwerk aus Grün, Gelb und Licht. Das kleine Bergdorf zeigte uns das einfache, ruhige Leben des ländlichen China: herzlich, genügsam, entschleunigt – auch wenn der Reis hier längst vor allem für den Tourismus angebaut wird.

Eine Nacht war fast zu kurz für diesen Ort. Longsheng bleibt uns als einer der friedlichsten und schönsten Zwischenstopps der ganzen Reise in Erinnerung – ein Ort, der Stille atmet und zeigt, dass wahre Schönheit manchmal einfach darin liegt, stehen zu bleiben und zu schauen.

Ein Kommentar

  • Sister Diana

    Ach da kommen mir auch Erinnerungen ins Gedächtnis. Alles erinnert an Bali … wir rechts im kleinen Familien Hotel und dann die bekannten Stimmen neben uns. Zwischen unseremn Hotels nur ein Bach und die Reisfelder um uns herum. Vielleicht erinnerst du dich noch an diesen wunderschönen Tag.
    Aber auch die Chinesischen Reisterrassen sind eine Reise wert. P S ich war mir gerade nicht bewusst dass China welche hat. So lernt man dazu.

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