Ubud: Die Affen sind los!

 

Die Überfahrt von Kuta nach Ubud zusammen mit unserem Guide, war aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten, die wir auf der Fahrt passierten, sehr angenehm. Nach unserer Ankunft ging es sofort auf Stadterkundung. Die Stadt selbst erkundeten wir natürlich zu Fuß. Auch wäre jedes andere Verkehrsmittel auf den vollen Straßen keine gute Alternative gewesen. Wir gingen gemäß unserer Reisetradition auf den lokalen Markt. Dieser bot nur touristischen Plunder, der uns weniger interessierte. Aber das war nicht weiter schlimm, denn Ubud hatte weitaus mehr zu bieten, wie zum Beispiel Kunsthandwerk und kleine liebevoll gestaltete Läden. 

 


Auf der Suche nach einem kleinen Snack trotteten wir die Monkey Forest Road entlang. Änn & Fränn kamen an einer mobilen Suppenküche ohne zu probieren natürlich nicht vorbei. Zur Abwechslung verspeisten wir ein Bakso, die vom Schärfegrad von sich Rede machen konnte. Spicy? Na logisch!

 

 

Mit brennenden Oberlippen traten wir vorerst die Rückwanderung zu den Unterkünften an. Für eine halbe Stunde ging es mit einer erfrischenden Hopfenbrause an den Pool von Diana und Frank in die benachbarte Hotelanlage. Änn & Fränn hatten wieder in die Backpackertrickkiste gegriffen: ohne eine Unterbringung mit Pool gebucht zu haben, kamen sie trotzdem in den Genuss eines solch luxuriösen Badespaßes.
Am Abend wollten wir zu einer Barong Tanzaufführung. Alle waren voller Vorfreude und eilten zum Veranstaltungsort. Ein kleines Schild vermieste uns den Abend, denn es übermittelte die unschöne Botschaft, dass die Vorstellung ausfällt.

 


Wir suchten uns eine nette Essensgelegenheit und fanden diese auch, zumindest auf den ersten Blick. Nach einer Stunde Wartezeit kam endlich die erste Portion. Weitere 10 Minuten dauerte es bis Essen Nummer zwei und drei zu den hungrigen Reisenden gebracht wurden. Fränn hatte nach 1,5 Stunden und mehrmaligen Nachfragen immer noch nicht ihren bestellten Salat und wurde langsam ungeduldig. Gemäß einer alten Bauernregel sollte man eine hungrige Fränn nicht lange in eine Warteschleife stellen und zudem nicht unnötig reizen, denn dies könnte ein verheerendes Unwetter zu Folge haben. Die Restaurantangestellten ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Hätte Fränn mal nicht so eine aufwendige Speise gewählt, dann wäre es realistisch gewesen zusammen mit den anderen den schrecklichen Hunger zu stillen. Das unschöne Wetterereignis blieb zum Glück allerdings aus.

 

 

Am nächsten Morgen nahmen wir im Restaurantbereich des Homestays gespannt auf das Frühstück Platz. Der Kaffee wurde uns sofort gereicht, dazu ein Obstteller mit Ananas, Papaya und Melone. Ein sehr schmackhafter Anfang. Als nächstes gab es einen kleinen, grünen und leckeren Pancake mit Honig, Banane und Kokosraspeln. Als unser Appetit angenehm angeregt war und wir uns auf das richtige Frühstück freuten, mussten wir schnell feststellen, dass das Frühstück bereits beendet war.

 

 

Wir waren eh spät dran und konnten uns schnell damit abfinden, denn unser Guide, Diana und Frank warten bereits sehnsüchtig auf uns. Änn wollte nur noch schnell eine Flasche Wasser besorgen. Doch dieser Wunsch blieb ihr verwehrt. Wasser war ausverkauft. Kurz nach der Abfahrt fing es prompt an zu regnen. Der erste Halt kam sehr überraschend. Der Guide hielt den Wagen an einer Straße. Gerade fielen Änn & Fränn die Äuglein zu, da wurden sie auch schon von dem Rest der Reisegruppe hochgescheucht. Reisterrassen gab es an der Straße zu bestaunen. Bevor die Fahrt fortgesetze wurde, schossen wir noch schnell die obligatorischen Fotos.

 

 

Der erste Tempel auf unserem Ausflug, der Pura Tirta Empul (sprudelnde Quelle), ist einer der wichtigsten Tempelanlagen von Bali. Sein Quellwasser ist heilig und hat eine ganz besondere spirituelle Bedeutung für die Balinesen. Wir konnten die rituelle Reinigung der Gläubigen im Quellbecken beobachten. Die Menschen in Bali glauben, dass sie sich so von Krankheiten oder anderen Sorgen befreien können. Zusätzlich zur heilenden Kraft schützt das Wasser sie vor bösen Dämonen. Der Guide erzählte uns, dass wahrscheinlich ein Vulkane diese Quelle versorgt.

 

 

Für ein Kaffeekränzchen hielten wir an einer Kaffeeplantage. Wir probierten ein Tässchen Kopi Luwak (auch Katzenkaffee genannt), der frisch vor unseren Augen gebrüht wurde. Es lag Poesie in der Luft und wir fingen an spontan zu reimen:

Der Katzenkackakaffeekoster kostet Katzenkackakaffee.
Kostet der Katzenkackakaffeekoster kein Katzenkackakaffee, kapituliert er.

 

 

Diana und Frank wollten uns unbedingt den „Muttertempel“ Pura Besakih, der bedeutendste hinduistische Tempel auf der Insel, zeigen. Auf über 900 Höhenmetern am Südwesthang des höchsten Vulkans Balis, der Gunung Agung, fiel die Besichtigung sprichwörtlich ins Wasser. Es schüttete aus Kübeln. Die mehrstufigen Tempeltürme waren im wolkenverhangenen Regenwetter kaum zu erkennen. Die gesamte Anlage innerhalb des weitläufigen Geländes konnten wir aufgrund der angespannten Wetterlage nicht erkunden. Wir gaben uns mit einem Schnelldurchlauf zufrieden, um halbwegs trocken wieder ins Auto steigen zu können.

 


Änn & Fränn ließen es sich nicht nehmen an einen der zahlreichen Verkaufsständen eine Tüte Reis mit Beilage käuflich zu erwerben. Dieses Mal hatten wir kein glückliches Händchen und wählten eine im Geschmack unangenehme Reisspeise.

Der letzte Ausflugsort stellte die Gerichtshalle in Semarapura, der Hauptstadt des Bezirks Klungkung, da. Der oberste Gerichtshof von Bali hatte dort mehrere Jahrhunderte seinen Sitz. Kerta Gosa bedeutet: die Halle der Gerechtigkeit und sie ist der verbliebende Teil des historischen Gebäudekomplexes der Palastanlage vom untergegangen Königreich Klungkung. An den Deckengemälde konnten wir die abgebildeten vorgesehene Strafen einsehen und rateten wild, welche Strafe es für welche Straftat gab.

 

 

Zurück in Ubud regnete es immer noch. Unter einer Überdachung am Pool hatten wir uns verschanzt, aßen Obst, Joghurt und tranken Bier, um den Hopfenhaushalt wieder auf Vordermann zu bekommen. Der Hunger zwickte uns, doch wie kamen nicht weg vom Fleck, der Regen war zu stark. Um uns Regenponchos zu besorgen, wechselten wir den Standort und verlegten das Zusammensitzen in den Vorgarten von Änn & Fränns Unterkunft.
Bewaffnet mit Schirmen und Ponchos trotzten wir dem nassen Wetter und fanden uns in einem feien kleinen Restaurant ein.

 

 

Frank hatte es am Tag zuvor als einkehrenswert befunden. Das Essen war hochwertig, günstig und schmeckte fantastisch. Die Regenwanderung hatte sich somit gelohnt. Immer noch versuchten wir eine Flasche Wasser im Supermarkt zu erwerben. Drei Märkte hintereinander waren in dieser Getränkekategorie nicht bestückt. Am vierten Geschäft erlösender Weise aber im Verkaufssortiment erhalten und wir stillten unseren Durst mit dem kühlen Nass.

Das zweite Frühstück im Homestay bestand aus einem kleinen Obstteller und einem Toastsandwich mit Spiegelei. Trocken. Ohne Butter oder Salat. Der Regen schien erst einmal passé zu sein.
Den Monkey Forest, der nicht weit von unseren Unterbringungen gelegen war, besichtigten wir an diesem Tag. Viele kleine putzige aber auch große Affen warteten auf die Besucher. Man konnte Bananen kaufen und die Tiere damit füttern.

 

 

Vorsicht war geboten, da die haarigen menschenähnlichen Geschöpfe nicht geduldig auf die Zuführung des Futters warteten, sondern es schnellst möglich selber abholten. Es konnte passieren, dass man dann zwei streitende Affen auf den Schultern zu sitzen hatte.
Fränn schloss ein kleines Äffchen in ihr Herz. Das kleine Tier ließ es sich nicht nehmen Fränn auf den Arm zu springen. Seine weichen Füßchen und Händchen fielen Fränn besonders auf. Er schien bei ihr etwas zu suchen. Als er es nichts fand, sprang er mit seinen zarten weichen Gliedmaßen wieder davon.

 

 

Bei einem Schnappschuss von Diana und Frank nutzten zwei spielende Affen die affenliebhabende Fränn als Kletterbaum. Mit ihren weichen Ärmchen hangelten sie sich an Fränn entlang.

 

 

Ein weiteres Tier beschäftigte uns an diesem Ort. Leider wurde es im Vorfeld in ein schlechtes Lichts gerückt, denn diese kleinen Stechinsekten können unangenehme Krankheiten übertragen, welche keiner von uns als Souvenir mit nach Hause bringen wollte. Die Mücken waren besonders durstig auf unser wohl schmackhaftes Blut. Sie stachen uns nach Belieben. Die endlose Flucht vor ihnen brachte uns zur Weißglut.
Nach diesen tierischen Erlebnissen musste dringend eine Stärkung her. Änn & Fränn waren nämlich ausgehungert und das Knurren ihrer Mägen hinterließ ein unangenehmes Störgeräusch in den Ohren aller Beteiligten. Sie suchten gierig nach der nächsten Warung und wurden nur wenige Meter vom Monkey Forest entfernt fündig. Zufrieden löffelten sie ihr Reisgericht mit Tofu, Sprossen, Erdnusssoße und Krabbenchips.

 

 

Am Nachmittag nutzen wir das schöne Wetter für einen weiteren kurzen Poolbesuch bei Diana und Frank. Danach begaben wir uns auf die Suche nach einer ganz feinen indonesische Köstlichkeit: Babi Guling, dieses sehr beliebte Grillgericht vom Schwein mussten wir unbedingt testen. Die Speisegaststätte war etwas versteckt. Wie bei einer Schnitzeljagt folgten dem Wegweiser mit dem Spanferkelbild.



 

Als wir eine schmale Gasse langspazierten und schon fast aufgaben die Lokalität zu finden, waren wir plötzlich da. Etwas leer war das Restaurant schon. Nur noch drei Gäste, die schon beim Zusammenpacken waren, saßen an den freien Plätzen. Wir bekamen trotzdem noch einen Tisch und bestellten Babi Guling Spezial. Das Mahl bestand aus einem kleinen Stück Blutwurst, saftigem Fleisch und frittierte Stücken Schweinefleisch. Die Schweinehaut war leider schon alle. Man reichte uns eine Art Ersatzschwarte, die an Schweineschwartenchips erinnerte. Noch bevor wir die Mahlzeit vollständig verspeist hatten, drängelten die Mitarbeiter. Sie hatten Feierabend und wollten den Laden dicht machen. Wohl gerade noch die letzten Portionen bekamen wir serviert. Glück gehabt, denn es war sehr lecker und es wäre so schade gewesen, wenn uns diese Köstlichkeit durch die Lappen gegangen wäre.

 

 

Für den Rückweg nahmen wir eine klassische Abkürzung. Frank navigierte uns eine Straße entlang, die mit zunehmender zurückgelegter Entfernung immer ländlicher und einsamer wurde. Änn & Fränn hatten Angst sich in der Dunkelheit zu verlaufen und waren bezüglich der erfolgreichen Ankunft in der Nähe unsere Herbergen skeptisch. Das Zirpen der Insekten in den Gräsern wurde immer lauter, die Sicht immer kürzer und der Weg immer schmaler. Wir erreichten eine kleine Brücke. Hinter der Brücke begann zur unsere Überraschung wieder die Zivilisation. Genau am Monkey Forest kamen wir  wieder heraus – Glück gehabt. Änn & Fränn atmeten durch. Am nächsten Tag sollte es noch Padang Bai gehen, um von dort mit dem Speedboot Gili Trawangan zu erreichen. Welche lustigen und unlustigen Abenteuer Pandang Bai für uns bereithielt, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

 

Hat dir unser Beitrag gefallen? Teile oder kommentiere ihn!

 

2 Gedanken zu „Ubud: Die Affen sind los!

  1. Es ist immer noch sehr schoen zu lesen von Euch, auch wenn ich weiss Ihr alle habt wieder einheimischen Boden unter Euren Fuessen und seit schon wieder im Alltag versunken. Die Erlebnisse sind sehr eindruecklich und die Essenseinnahmen werden auch immer geschmackvoll dargestellt ob gut oder schlecht. Danke Euch Allen fuer die weitere Unterhaltung.

    1. Es folgen noch ein paar weitere Beiträge. Leider war die Zeit einfach zu kurz und so ein Beitrag ist ziemlich zeitaufwendig. Somit bliebt es noch ein wenig spannend und danach gibt es dann neue Abendteuer von denen wir berichten werden. Änn & Fränn wird nämlich nie langweilig!

Schreibe einen Kommentar zu Isabella Opindoh Antworten abbrechen